Mit der Nummer 89591 war der Badeanzug von Pamela Anderson im Heritage Katalog angekündigt. In der Serie hieß Rettungsschwimmerin Pam „C.J.Parker“.©HeritageAuctions

Und er geht nach Deutschland, nach Bad Rappenau, in das 1. Internationale  Museum für Bademode und Badekultur, das BikiniARTmuseum. Samstag und Sonntag  versteigerte das Spezialauktionshaus „Heritage“ über 900 Raritäten aus gut  100 Hollywoodfilmen und megabekannten TV-Produktionen, wie Star Trek, Batman,  Hitchcock oder Dallas Family. Am ersten Tag wurden schon knapp 5 Millionen  Euro umgesetzt. Für den originalen roten Baywatch-Badeanzug, den Pamela  Anderson in der NBC-Erfolgsproduktion als umschwärmte Rettungsschwimmerin  zwischen 1989 und 2001 trug, boten im Auktionshaus in Dallas sowie online  rund um den Globus  über 40 Liebhaber. Das BikiniARTmuseum bekam bei  27.500 Dollar Gesamtkaufpreis den Zuschlag.  Der Platz im Museum ist  klar; an der Seite der schon vorhandenen Original-Badehose von  Baywatch-Kolleg David Hasselhoff wird das weltberühmte Kleidungsstück des  Sexsymbols der 1990er Jahre inszeniert.

„Das ist ein weiterer sensationeller Qualitätsbaustein für unser hippes  Museum“, sagt der Museumsdirektor Marco Preißer,  „Filmoriginale von  Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor, Amy Winehouse oder der historisch  wertvollste Bikini der Welt, der „Goldene Réard“, begeistern aktuell schon  unsere Gäste. Jetzt kommt auch noch der bekannteste Badeanzug, der „Red  Swimsuit from Baywatch“ von Schauspielikone Pamela Anderson dazu.“ 

Das BAM-Team hatte eine lange Nacht von Samstag auf Sonntag. Die  Versteigerung des Badeanzuges war für etwa 23 Uhr deutscher Zeit erwartet.  Durch technische Probleme, einhergehend mit Pausen und völlig ungewöhnlichen  Versteigerungswiederholungen, war es dann erst nach 2:30 Uhr soweit. „Das  amerikanische Versteigerungsteam kämpfte wohl, dass das einzigartige Stück  US-amerikanischer Film- und TV-Geschichte nicht aus dem Lande geht“ , mutmaßt  Preißer. Das BAM lag bei 18.000 $ vorne und es kamen keine weiteren Angebote.  Es war schon sehr ungewöhnlich, wie lange der „Final call to bid“  aufleuchtete. Üblicherweise dauert das nicht länger als 10 Sekunden. Der  Auktionator beschwörte mit Engelszungen weitere Gebote - gut eine Minute  lang. Dann wurden 19.000 $ aufgerufen. Das Gleiche wiederholte sich dann  nochmals bei dem Gebot des BAM von 20.000 $.

BikiniARTmuseum macht Bademode salonfähig und zum Sammelobjekt

Vor drei Jahren eröffnete das BikiniARTmuseum in Bad  Rappenau, der Hauptstadt der Bademode, direkt an der Autobahnausfahrt der A6.  Auf über 2.000 qm Ausstellungsfläche sind etwa 400 Bademoderaritäten von 1870  bis heute ausgestellt. Herausragend ist die einzigartige Louis  Réard-Sammlung, dazu kommen etwa 300 themenbezogene Kunstwerke, mitunter von  internationalen Größen der Szene. In 30 TV-Dokus und Shows erlebt man die  völlig verrückte, von Skandalen durchzogene Weltgeschichte der Bademode. Das  Museum ist eine Wave mit Instagram-Foto-Hotspots, Urlaubsfeeling-Musik und  einem Tanzsaal - ja, man kann dort im Spiegelsaal „Secret Retreat“ sogar zu  heißinszenierten Videoclips tanzen. Nicht verwunderlich, dass das  BikiniARTmuseum auch zur Pilgerstätte jüngerer Leute geworden ist. Da es in  allen Kontinenten, wenn überhaupt, nur nationale Literatur zur  Bademodegeschichte gab, wurde das BikiniARTmuseum sehr schnell durch seine  umfassende weltweite Aufarbeitung zum Gedächtnis der Bademode - und machte  Bademode salonfähig! Früher hat man Badesachen einfach weggeschmissen,  worunter auch viele eigentlich für die Geschichte der Bademode wichtige  Stücke fielen. Heute ist das völlig anders. Historische Bademode erzielt  Rekordpreise und weltweit entstehen laufend kreative, neue Labels, auch im  Luxussegment. Kürzlich hat der James Bond-Bikini von Ursula Andress seinen  Preis innerhalb von wenigen Jahren versechsfacht und der neue Besitzer musste  rund 280.000 $ bei einer Auktion bezahlen.