Regensburg, 29.03.2023 – Kunst sowie ästhetische Gestaltung begegnen und bereichern uns tagtäglich in verschiedensten Formen und Ausprägungen: Dies erfuhren Schüler:innen der 11.Jahrgangsstufe des Regensburger Pindl-Gymnasiums am 28.03.2023 im Rahmen eines interaktiven Vortrages von Johanna Müller und Alexandra Regiert, die das Bad Rappenauer BikiniARTmuseum als 1. Internationales Museum für Badekultur repräsentierten. Der innerschulische Austausch bildete unter dem Aspekt der Body-Positivity die Grundlage für ein gemeinsames künstlerisches Kreativprojekt.

Im Vordergrund des Vortrags stand,die Schüler:innen für Schönheitsnormen und damit einhergehende Diskriminierung zu sensibilisieren, die virtuelle Realität infrage zu stellen sowie auch ein Geschichtsbewusstsein dafür entstehen zu lassen, dass das, was wir als schön empfinden, nicht statisch ist, sondern dem Lauf der Zeit unterliegt. Der Fokus lag hierbei auch auf der Geschichte der Bademode, die als Spiegel sich wandelnder Geschlechterverhältnisse und Körperbilder dient.

Im Austausch mit den Schüler:innen über gesichtsverändernde Filter und die Frage, inwiefern diese ihre Selbstwahrnehmung beeinflussen, überraschten die jungen Menschen mit einem hohen Grad an Reflexion: „Witzige Filter mit Tiergesichtern werden ja schon länger nicht mehr verwendet“, so eine Schülerin, „unheimlich ist vielmehr, wenn man Beautyfilter nicht bemerkt, weil sie so natürlich aussehen, aber das Gesicht total verändern. Das habe ich aber erst gemerkt, als ich den Filter an mir selbst ausprobiert habe. Bei anderen wäre mir das nicht aufgefallen.“

Der Vortrag endete mit einer Einladung zu einer Future-Pool-Party im Jahr 2053: Was, wenn das Konzept der Body-Positivity dafür gesorgt hat, dass keine Körperideale und Schönheitsstandards mehr existieren? Wenn jede:r so kommen und sein darf, wie er oder sie möchte, dem Dresscode keine Grenzen gesetzt sind? Laut Christian Röhrig, dem Kunstlehrer OStR i.P. der Klasse, gilt es außerdem, von der Idee konventioneller Textilien abzukommen: „Die Schüler:innen sollen vielmehr mit verschiedenen Elementen arbeiten. Objekte, die im Kontext von Schwimmen und Baden gebraucht werden, die man vielleicht am Strand oder in der Nähe des Schwimmbeckens findet, die aber zunächst nicht als Kleidungsmaterialien erachtet werden. Im kreativen Prozess sollen vor allem die Schranken des Gewöhnlichen durchbrochen werden.“